Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Alpiq schreibt schwarze Zahlen

05.03.2014, 07:00 | Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Die Alpiq Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013 einen Nettoumsatz von 9‘370 Mio. CHF und ein EBITDA von 789 Mio. CHF sowie ein Reinergebnis von 18 Mio. CHF erzielt. Die Nettoverschuldung konnte von 4 Mrd. CHF auf 2 Mrd. CHF halbiert werden; dies insbesondere dank der Hybridfinanzierung von 1 Mrd. CHF und Devestitionen von rund 690 Mio. CHF im Jahr 2013.

2013 hat Alpiq einen Nettoumsatz von 9‘370 Mio. CHF (Vorjahr: 12‘723 Mio. CHF) und ein EBITDA von 789 Mio. CHF (Vorjahr: 1‘212 Mio. CHF) erzielt. Das EBIT beträgt 279 Mio. CHF (Vorjahr: -924 Mio. CHF); das Reinergebnis liegt bei 18 Mio. CHF (Vorjahr: -1‘094 Mio. CHF). Bereinigt um Sondereinflüsse zeigt sich ein reduziertes EBITDA aufgrund des verringerten Geschäftsportfolios nach Devestitionen, negativer Auswirkungen durch regulierte Märkte und weiter gesunkener Strompreise.

Nettoverschuldung halbiert Die Nettoverschuldung reduzierte sich substantiell auf 2 Mrd. CHF (Vorjahr: 4 Mrd. CHF). Dies dank der erfolgreich platzierten Hybridanleihe von 1 Mrd. CHF und der Verkäufe ausgewählter nicht-strategischer Beteiligungen von insgesamt rund 690 Mio. CHF sowie des operativen Cashflows von 670 Mio. CHF (2012: 466 Mio. CHF). Insgesamt konnten seit 2012 Devestitionen in Höhe von circa 1,6 Mrd. CHF getätigt werden. Alpiq verfügt über eine hohe Liquidität von 2,4 Mrd. CHF.

Marktverzerrungen setzen konventionelle Kraftwerke unter Druck 2013 erzeugte Alpiq rund 17,2 Terawattstunden (TWh) Strom (2012: 20 TWh). Der Hauptgrund für die geringere Stromproduktion sind weniger Betriebsstunden der Gas-Kombikraftwerke. Hinzu kamen eine länger als geplante Revision des Kernkraftwerks Gösgen sowie tiefere Bezugsmengen aus Langfristverträgen an Schweizer Grenzen. Bei der nuklearen Produktion führten die Investitionen zur Erhöhung der Sicherheit zu höheren Gestehungskosten. Die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken lag über dem Vorjahreswert. Mit den Wind- und Kleinwasserkraftwerken produzierte Alpiq deutlich mehr Strom als 2012. Die Produktion der Wasserkraftwerke lag ebenfalls über der Vorjahresperiode, vor allem wegen diverser Revisionen im Vorjahr. Insbesondere die Wasserkraft leidet zunehmend unter den tiefen Grosshandelspreisen. Erschwerend kommt die Belastung der Wasserkraftproduktion durch hohe öffentliche Abgaben, Wasserzinsen und Steuern hinzu. Die erneuerbare Wasserkraft steht im direkten Wettbewerb mit subventionierten neuen erneuerbaren Energien und billigem Kohlestrom, begünstigt von tiefen CO2-Preisen. Im Berichtsjahr sind die Grosshandelspreise erneut um 25 Prozent gesunken. Dies hat zu Wertberichtigungen in Höhe von netto 275 Mio. CHF geführt, die das Ergebnis belasteten. Einmalige positive Auswirkungen hatten dagegen gerichtlich zugesprochene Entschädigungen für die unrechtmässig erhobenen Systemdienstleistungskosten in der Schweiz.

Energiehandel erfolgreich Das Grosshandelsgeschäft in Zentral- und Osteuropa entwickelte sich 2013 erfolgreich. Alpiq ist in allen relevanten Märkten aktiv und profitiert von ihrem breit diversifizierten Portfolio mit vielen grenzüberschreitenden Handelsmöglichkeiten. Dank der Vermarktung der eigenen flexiblen Kraftwerkskapazitäten konnte der Ergebnisrückgang durch erfolgreiche Optimierungsgeschäfte teilweise kompensiert werden.

Energieservice – Marktführerschaft ausbauen Bei den Energiedienstleistungen konnte Alpiq in der Schweiz ihr Vorjahresergebnis übertreffen. Alpiq ist in der Gebäude- und Verkehrstechnik bereits Marktführerin in der Schweiz und wird ihre Stellung weiter ausbauen, vor allem in der Energieeffizienz. Das Anlagenbau- und Servicegeschäft von Alpiq spürte die zurückhaltenden Investitionen in der konventionellen Kraftwerkstechnik und die rückläufige Nachfrage bei der Nukleartechnik in Deutschland. Alpiq wird ihre Kernkompetenz in diesem Bereich ausbauen, insbesondere beim Rückbau von Kraftwerken und bei den Dienstleistungen für Industrieanlagen.

Ausblick Die nach wie vor starke Subventionierung der Windkraft und Photovoltaik sowie die tiefen Kohle- und CO2-Preise, aber auch die in zahlreichen EU-Staaten konjunkturell bedingte geringe Stromnachfrage drücken weiterhin auf die Grosshandelspreise. Zudem könnten weitere regulatorische und fiskalische Eingriffe die Margen senken, wie zum Beispiel die kürzlich beschlossene Zusatzabgabe für alle Wind- und Solarparks in Bulgarien. Hinzu kommen weiter steigende Gestehungskosten bei der Kern- und Wasserkraft.

Damit die Schweizer Wasserkraft ihre zentrale Rolle in der Energiewende wahrnehmen kann, sind Politik und Branche jetzt gefordert, gemeinsam Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die für die Schweiz so wichtige nachhaltige Energiequelle auch in Zukunft wirtschaftlich betrieben werden kann.

Das aktuelle operative Ergebnis ist von höheren Preisen für Termingeschäfte beeinflusst, die vor zwei bis drei Jahren am Strommarkt gehandelt wurden. Inzwischen sind diese Preise weiter gesunken, was sich in den Folgejahren in den Ergebnissen abzeichnen wird.

Ende 2013 verabschiedete das Unternehmen seine neue Strategie und startete bereits den Umbau der Gruppe. Alpiq wird sich von einer kapitalintensiven Stromproduzentin hin zu einer Energiedienstleisterin mit innovativen Komplettlösungen entwickeln. Dies bringt Alpiq nachhaltig in eine kompetitive Position im neuen Marktumfeld.

Unveränderte Dividende Wie im Vorjahr schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung von 2 CHF je Aktie aus der Kapitaleinlagereserve vor.