Medienmitteilung

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wasserkraftproduktion und Naturschutz

26.05.2021, 09:00 | Medienmitteilung

Finhaut, Sion – Nach mehr als zehn Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit ziehen die Nant de Drance SA, der WWF und Pro Natura eine positive Bilanz: Die 15 Umweltkompensationsmassnahmen, die im Rahmen des Baus des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance vorgesehen sind, sorgen für einen wirksamen Ausgleich der Auswirkungen auf die Umwelt durch den Bau des Kraftwerks und dessen Anschluss an das europäische Stromnetz. Die beispielhafte Zusammenarbeit und der konstruktive Dialog zwischen der Wasserkraftgesellschaft und den Umweltorganisationen ermöglichen, dass Stromproduktion und Naturschutz im Gleichgewicht sind.

Seit Projektbeginn arbeiten die Gesellschaft Nant de Drance SA, der WWF und Pro Natura eng zusammen, um die Umweltauswirkungen, die mit dem Bau des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance und dessen Anschluss an das Höchstspannungsnetz verbunden sind, zu minimieren. Um die ökologischen Auswirkungen auszugleichen, realisiert die Nant de Drance SA 15 Umweltkompensationsmassnahmen und investiert dafür 22 Mio. CHF. Der WWF und Pro Natura gehören zu einer Begleitgruppe, in der zudem die betroffenen Gemeinden, der Kanton Wallis und das Bundesamt für Energie vertreten sind. Diese Begleitgruppe erörtert die verschiedenen geplanten Massnahmen und überwacht deren Umsetzung. Jeder Teilnehmer bringt Ideen ein, wie die Interessen der Natur bestmöglich gewahrt werden können.

Die meisten der 15 Massnahmen zur ökologischen Aufwertung zielen darauf ab, in der Region wertvolle Biotope wiederherzustellen, insbesondere Feuchtbiotope. Dies soll die Wiederbesiedelung durch Tier- und Pflanzenarten, die in der Schweiz selten vorkommen oder vom Aussterben bedroht sind, begünstigen. Darüber hinaus kommen die Investitionen der lokalen Wirtschaft zugute: Denn Nant de Drance beauftragt für diese Arbeiten – unter Einhaltung des gesetzlichen Rahmens für das öffentliche Beschaffungswesen – regionale Anbieter.

 

Schwerpunkt Feuchtbiotope

Einige der 15 Umweltkompensationsmassnahmen sind bereits abgeschlossen, andere befinden sich derzeit in der Umsetzung oder werden in Kürze ausgeführt. In Vernayaz beispielsweise wurde der Canal de la Lantze auf einem Abschnitt von 580 Metern renaturiert. Die Fische erhalten dadurch bessere Bedingungen für das saisonale Laichen oder allgemein einen verbesserten Lebensraum. An den neu geschaffenen Ufern breiten sich bereits wieder Pflanzenarten aus, die vorzugsweise auf zeitweise überschwemmten Gebieten gedeihen, wie Seggen, Simsen und Weidenröschen. In unmittelbarer Nähe sind die Wurzeln des Schwarzerlenwalds von Fond du Mont wieder tief im Wasser; die vorübergehenden Tümpel werden bereits von der Gelbbauchunke, einem im Wallis seltenen Froschlurch, bewohnt.

In Dorénaz, im Auslauf des Wildbachs Alesse, wurde mit zwei Gewässern eine neue Wasserlandschaft angelegt. Da der Wasserstand dieser Gewässer je nach Pegelstand der nahen Rhone schwankt, steht das Ufer teilweise unter Wasser, teilweise ist es trocken. Diese Uferbeschaffenheit ermöglicht es einer für diese Art von Lebensraum typischen Flora und Fauna sich dort anzusiedeln.

 

Massnahmen in sieben Gemeinden, vom Flachland bis in die Berge

Wasser steht im Mittelpunkt der Kompensationsmassnahmen der Nant de Drance SA. Aber auch trockene landwirtschaftliche Lebensräume gingen nicht vergessen: In Salvan wurden Wiesen und Weiden wieder freigegeben, um deren Bewirtschaftung zu erleichtern und Brachflächen entgegen zu wirken.

Insgesamt verteilen sich die 15 Kompensationsmassnahmen von der Ebene bis in die Berge. Neben den bereits erwähnten Gemeinden Vernayaz, Dorénaz und Salvan, werden auch in den Gemeinden Finhaut, Martigny, Saxon und Trient Massnahmen ausgeführt.

 

Fünfzehn Umweltkompensationsmassnahmen

Die Liste der 15 von Nant de Drance ausgeführten Umweltkompensationsmassnahmen ist hier ersichtlich.

 



Pressekontakt der Nant de Drance SA:
Aline Elzingre-Pittet
Tel.: +41 21 341 22 77 
E-Mail: mediamail@nant-de-dranceweb.ch

Pressekontakt des WWF: 
Marie-Thérèse Sangra
Tel.: +41 79 378 48 22
E-Mail: marie-therese.sangramail@wwfweb.ch

Pressekontakt von Pro Natura:
Jérémy Savioz
Tel.: +41 27 322 94 28
E-Mail: jeremy.saviozmail@pronaturaweb.ch

 


Nant de Drance in Kürze
Das Projekt Nant de Drance umfasst den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in einer Felskaverne zwischen den zwei bestehenden Speicherseen Emosson und Vieux Emosson im Wallis. Mit einer installierten Gesamtleistung von 900 Megawatt wird die Anlage einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität des schweizerischen und europäischen Stromnetzes leisten. Für den Bau, die Inbetriebnahme und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks ist Nant de Drance SA, an welcher die Partner Alpiq (39 %), SBB (36 %), IWB (15 %) und FMV (10 %) beteiligt sind, zuständig.


WWF Wallis in Kürze
Der WWF Wallis setzt sich für die Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt ein. Er kämpft auch für den Ausstieg aus den fossilen und nuklearen Energien und deren Ersatz durch erneuerbare Energien. Er engagiert sich für eine massvolle und nachhaltige Nutzung erneuerbarer natürlicher Ressourcen sowie für eine nachhaltige Raumentwicklung. Schliesslich beschäftigt er sich mit der Reduzierung von Verschwendung und Umweltschäden. Er konzentriert sich darauf, diese verschiedenen Ziele sowohl durch Sensibilisierungsmassnahmen in der Öffentlichkeit als auch durch die Durchführung von konkreten Schutz- und Renaturierungsprojekten zu verwirklichen.


Pro Natura in Kürze
«Pro Natura – für mehr Natur, überall!», lautet das Motto von Pro Natura. Diese 1909 gegründete Naturschutzorganisation setzt sich in erster Linie für die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten ein, ohne den Menschen davon auszuschliessen. Die in unserem Kanton gut etablierte Sektion Pro Natura Wallis verwaltet hier derzeit rund 40 Naturschutzgebiete. Sie entwickelt auch zahlreiche Partnerschaften (Kanton Wallis, Gemeinden, Unternehmen und private Einrichtungen), um Flächen zu schaffen und zu erweitern, die der Artenvielfalt förderlich sind, und um ein breites Publikum für den Erhalt einer reichen und vielfältigen Natur zu sensibilisieren.