Welche Auswirkung hat die beschleunigte Gletscherschmelze auf die Wasserzuflüsse im alpinen Raum?
Mit dem Rückzug der Gletscher werden die Wasserzuflüsse durch ihr Schmelzwasser nach und nach abnehmen. Wenn das Eis erst vollständig geschmolzen ist, wird die jährliche Wassermenge nur noch von den Niederschlägen, also Regen und Schnee, bestimmt werden. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung hängt vor allem vom Vereisungsgrad der Einzugsgebiete, ihrer Expositionsrichtung und Höhe ab.
Bei Staubecken in kaum oder nicht glazial geprägten Einzugsgebieten, wie Salanfe in den Walliser Alpen oder Hongrin in den Waadtländer Voralpen, hängt die Verfügbarkeit von Wasser und die daraus resultierende Energieerzeugung nicht oder kaum von glazialen Zuflüssen, sondern im Wesentlichen von den jährlichen Niederschlägen ab.
Durch die Klimaerwärmung wird die Durchflussmenge früher im Jahr vor allem im Frühling ansteigen, da die Niederschläge eher in Form von Regen als von Schnee erfolgen und die Schneeschmelze früher eintritt. Am Ende des Sommers werden die Stauseen aufgrund der knapper werdenden Wassermengen aus der Gletscherschmelze jedoch weniger Wasserzuflüsse erhalten.
Die Klimamodelle prognostizieren zudem einen Rückgang der Niederschlagsmengen im Sommer und eine leichte Zunahme im Winter. Diese veränderten Niederschlagsmuster werden sich unabhängig von der Gletscherschmelze auf die Durchflussmengen auswirken.