Um das Klima und damit die Biodiversität zu schützen, müssen wir fossile Energieträger durch sauberen Schweizer Strom ersetzen. Eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert, kann jedoch nicht völlig ohne Umweltbelastung erfolgen. Deshalb setzt sich Alpiq für einen übergeordneten Interessenausgleich zwischen Schutz und Nutzen ein.
Das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Notwendigkeit, unsere immer stärker unter Druck stehende Biodiversität zu erhalten, löst zahlreiche Debatten aus. Um die Herausforderungen besser zu verstehen, haben wir Jonathan Fauriel, Leiter Bauingenieurwesen und Umwelt bei Alpiq, interviewt.
Vor welchen Herausforderungen steht Alpiq, wenn es darum geht, ein Gleichgewicht zwischen dem Naturschutz und der Versorgung mit erneuerbaren Energien zu finden?
Die gesellschaftliche Akzeptanz der CO2-neutralen Energiewende in der Schweiz ist eine echte Herausforderung. Denn eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert, ist nur mit Eingriffen in die Umwelt möglich. Alpiq setzt sich deshalb für eine Interessenabwägung zwischen Landschaftsschutz und Versorgungssicherheit mit sauberer Energie in der Schweiz ein. Es geht darum, diese Interessenabwägung zu erklären und eine gute Zusammenarbeit zu finden, indem die Interessengruppen auf ökologischer, sozialer und politischer Ebene frühzeitig einbezogen werden. So können wir einen Konsens erreichen, um Projekte voranzutreiben. Die Projekte des Runden Tisches zur Wasserkraft sind ein gutes Beispiel dafür.
Wie gleicht Alpiq seine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus und minimiert dabei die Auswirkungen auf die Natur?
Alpiq setzt sich für die Verbesserung des Klimas ein, indem sie Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Wir minimieren die Auswirkungen auf die Natur, indem wir, wo immer möglich, versuchen, Gebiete, in denen es bereits bestehende, vom Menschen geschaffene Infrastruktur gibt.
Alpiq trägt zum Schutz der Biodiversität und zur Versorgungssicherheit bei mit:
- Umweltausgleichsmassnahmen. Beispielsweise werden im Rahmen des Baus des Kraftwerks Nant de Drance 14 ökologische Ausgleichsmassnahmen im Wert von 22 Millionen realisiert. Sie schaffen wieder Biotope für die lokale Fauna und Flora;
- Projekte zur Renaturierung von Wasserläufen;
- oder Massnahmen zur Sanierung von Wasserläufen.
Welche weiteren Projekte zur Erhaltung der Biodiversität hat Alpiq freiwillig umgesetzt?
Alpiq investiert in den Erhalt der Biodiversität und führt zahlreiche freiwillige Aktivitäten zum Schutz der Umwelt durch.
Neben den ökologischen Ausgleichsmassnahmen sind dies unter anderem die folgenden Beispiele:
- Der Alpiq Ökofonds. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 konnte er 100 Projekte zur Aufwertung der Biodiversität im Wert von 7,7 Millionen Franken unterstützen.
- Der #prixalpiq, ein Preis von Alpiq, der jährlich für ein nachhaltiges Wassermanagement in Zusammenarbeit mit Walliser Gemeinden verliehen wird.
- Die Partnerschaft von Alpiq bei der Umsetzung mehrerer Projekte im Regionalen Naturpark Trient, insbesondere beim Wassermanagement.
Welche Folgen hätte ein Ja zur Biodiversitätsinitiative im September für Alpiq?
Die Biodiversitätsinitiative würde den Ausbau der erneuerbaren Energien einschränken und damit die von Alpiq angestrebten Ziele der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes erschweren.
Diese Ziele sind auch im Sinne des Stromgesetzes, das vom Schweizer Volk mit fast 70% angenommen wurde und einen ausgewogenen Rahmen für mehr sauberen Schweizer Strom im Einklang mit Natur und Landschaft setzt.