Landscape of the Bel Coster Project
Windenergie

Das Projekt Bel Coster

Im Windpark Bel Coster werden auf dem Suchet-Grat im Bezirk Jura-Nord Vaud neun Windturbinen installiert. Mit der Erzeugung erneuerbarer Energie wird der Windpark zur lokalen und nachhaltigen Energieversorgung des Kantons Waadt beitragen.

Die umweltfreundliche Windkrafttechnologie ist für die Region Jura-Nord Vaud perfekt geeignet. Die Windverhältnisse und die Topografie der Region begünstigen eine verantwortungsvolle Windkraftentwicklung, die die Interessen der lokalen Bevölkerung bestmöglich schützt.

Über das Bel-Coster-Projekt

Das Bel-Coster-Projekt umfasst die Installation von neun Windturbinen mit einer Leistung von jeweils 3 bis 4 MW. Es wird vom Lausanner Energiekonzern Alpiq in Zusammenarbeit mit den Gemeinden l'Abergement, Ballaigues und Lignerolle entwickelt. Es ist eines der Projekte, die vom Kanton Waadt in seinem kantonalen Masterplan ausgewählt wurden.

Neuigkeiten zum Projekt

Bleiben Sie auf dem Laufenden und lesen Sie die letzten News rund um das Bel Coster Projekt.
 

Zu den News

Zahlen und Fakten

Bel Coster Landscape
Standort

Jura-Nord, Vaud

Anzahl der Turbinen

9 Turbinen, Typ muss noch definiert werden

Leistung

27 - 36 MW

Produktion

22.000 Haushalte, 65–90 GWh/Jahr

CO₂ eingespart

85 t/Tag

Inbetriebnahme

Voraussichtlich in 2029

Der zukünftige Windpark wird je nach gewähltem Turbinentyp zwischen 65 und 90 Millionen kWh pro Jahr erzeugen, was dem Stromverbrauch von rund 22.000 Haushalten entspricht. Damit wird er einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung des Kantons Waadt mit grüner Energie leisten.

Der Windpark Bel Coster wird von kostendeckenden Einspeisetarifen (KEV) profitieren. KEV ist ein Instrument des Bundes zur Förderung erneuerbarer Energien. Er garantiert den Erzeugern von Strom aus erneuerbaren Energien einen Abnahmepreis für ihren Strom und deckt so das finanzielle Risiko von Bel Coster während des Betriebs.

Fotomontagen

Picture from the Vieille Route of the village of Ballaigues showing a landscape of wind power

Ballaigues – Vieille Route: Die dichte Bewaldung oberhalb von Ballaigues schränkt die Sicht auf den Windpark stark ein. Das Foto wurde an der Stelle aufgenommen, an der der Wald am lichtesten ist. Auch das Mikrorelief spielt eine wichtige Rolle für die Sichtbarkeit des Windparks. Die Windräder sind hauptsächlich am östlichen Rand des Dorfes zu sehen. Das nächste sichtbare Windrad ist etwa 2,5 km entfernt.

Landscape from Vallorbe in Switzerland showing the future Wind Power Plants

Vallorbe – le long du chemin de fer: Der nach Osten ausgerichtete Windpark ist im Orbe-Tal sichtbar, das sich bei Vallorbe verbreitert. Die SBB-Linie Orbe-Vallorbe wird oft von Wald eingerahmt, bietet aber gelegentlich Ausblicke auf den Windpark Bel Coster. Die nächste sichtbare Windturbine auf diesem Foto ist etwa 3,7 km entfernt.

Picture taken from from the sky showing the Dent de Vaulion in Switzerland with the future Wind Power Plants

Dent de Vaulion: Der Dent de Vaulion bietet einen 360°-Panoramablick auf den Mollendruz und das Moyen Pays, das Vallée de Joux und den Waadtländer und französischen Jura. Dieser Rahmen veranschaulicht die gemeinsame Sichtbarkeit zwischen Bel Coster und dem Windpark Sainte-Croix, dessen Turbinen in der Ferne links von den Aiguilles de Baulmes kaum zu sehen sind. Die nächste sichtbare Turbine ist etwa 8 km entfernt.

Landscape of Les Clées - Impasse du Château

Les Clées – Impasse du Château: Die nächste sichtbare Windkraftanlage ist etwa 3,4 km entfernt.

Chavornay – bordure des voies CFF: Die nächste sichtbare Windkraftanlage ist etwa 11 km entfernt.

Landscape of Jougne in Switzerland showing the future Wind Power Plants

Jougne – Rue des ravières: Die nächste sichtbare Windkraftanlage ist etwa 2,3 km entfernt.

Landscape of Le Suchet in Switzerland with Wind Power Plants

Le Suchet: Die nächste sichtbare Windkraftanlage ist etwa 1,7 km entfernt.

Plan und Etappen

Projektplan

Die neun Windturbinen befinden sich in den Gemeinden L'Abergement, Ballaigues und Lignerolle. Sie alle stehen auf Grundstücken, die den Gemeinden oder dem Kanton Waadt gehören, um den finanziellen Nutzen für die Gemeinden zu maximieren. Bei der Auswahl der Standorte sind mehrere Kriterien ausschlaggebend. Zu den wichtigsten gehören: Minimierung der Belästigung der Bevölkerung, Windverhältnisse, Integration in die Landschaft, Auswirkungen auf die Natur, Zugang zum Standort und Anbindung an das Stromnetz.

Projektmeilensteine

Das Bel-Coster-Projekt wurde 2008 ins Leben gerufen. Der Bau des Bel-Coster-Windparks hat Auswirkungen auf die Raumplanung und die Umwelt. Das Verfahren sieht daher eine Studie über die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt und die Annahme eines interkommunalen Teilnutzungsplanes (PPA) zur Regelung der Flächennutzung vor.

Typ der Windkraftanlage

Die endgültige Entscheidung über den Hersteller und den Typ der Windkraftanlage wird nach einer Ausschreibung nach der Planungsgenehmigungsphase getroffen. Unten finden Sie ein Beispiel für Windkraftanlagen, die installiert werden könnten, sowie ein Datenblatt für eine typische Windkraftanlage.

Nennleistung

3,000 bis 4,000 kW

Länge der Rotorblätter

40 bis 70 m

Höhe des Mastes

130 bis 150 m

Durchmesser des Mastes an der Basis

~ 13 m

Anzahl Rotorblätter

3

Windgeschwindigkeit beim Start

9 km/h

Windgeschwindigkeit beim Abschalten

100 - 120 km/h

Drehrichtung

im Uhrzeigersinn

Fundament

unterirdisch

Stromanschluss

unterirdisch

Nach dem Bau

Nach Abschluss der Bauarbeiten nimmt eine Windturbine etwa 100 m² Bodenfläche ein. Sie ist unterirdisch an das bestehende Stromnetz angeschlossen. Ihre Lebensdauer ist auf mindestens 25 Jahre zertifiziert. Während der gesamten Betriebsdauer des Parks wird von der Betreibergesellschaft ein fester jährlicher Betrag in einen Fonds eingezahlt, um die Kosten für den Abbau der Turbinen und die Wiederherstellung der Standorte zu decken.

Die Windturbinen arbeiten vollautomatisch und werden ständig per Fernüberwachung kontrolliert. Mehrmals im Jahr führt ein spezialisiertes Team eine technische Wartung durch.

Umwelt

Eine verantwortungsvolle Entwicklung im Sinne einer Minimierung der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt erfordert eine Reihe spezifischer, eingehender Studien. Im Rahmen des Bel-Coster-Projekts wurde ein Umweltverträglichkeitsbericht erstellt, der auch die Bevölkerung abdeckt. Er wurde den verschiedenen Abteilungen des Kantons Waadt vorgelegt, die von dem zukünftigen Windpark betroffen sind. Zu den behandelten Themen gehören Wind, Landschaft, Lärmbelastung, Schattenwurf, fliegende Fauna, natürliche Umgebungen und Vegetation, Boden, Kulturerbe und Radar.

Massnahmen zur Kompensation

Im Rahmen dieses Projekts sind mehrere Ausgleichsmaßnahmen geplant. Diese wurden den wichtigsten Naturschutzverbänden vorgestellt. Sie umfassen

  • die Anpflanzung von Alleebäumen in Montagne Devant
  • die Renovierung von Trockenmauern, insbesondere in Cernis
  • die Schaffung von Inseln mit altem Baumbestand auf dem Gelände
  • die Anpflanzung von Gehölzen zur Erhaltung der bewaldeten Weiden um La Jaccarde und westlich von La Tiole
  • die Beleuchtung mehrerer dichter bewaldeter Weiden
  • Verlegung von Freileitungen unter die Erde
  • Verbesserung von Biotopen für Aspisviper, Waldschnepfe, Baumpieper und Auerhuhn.

Partnergemeinden

Das sagen die Gemeinden:

Monique Salvi, Raphaël Darbellay, Olivier Petermann:

„Seit mehreren Jahren tobt die Debatte: Für oder gegen die Kernenergie? Unsere Bundesbehörden haben sich entschieden: Der Ausstieg aus der Kernenergie wurde proklamiert und angekündigt. Es ist an der Zeit zu handeln, jeder auf seiner eigenen Ebene, jeder mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.

„Unser Jura-Land hat kein tiefes, eingeschnittenes Tal, das von Gletschern und ewigem Schnee bedeckt ist und den Bau eines Staudamms ermöglichen würde, keine riesige, sonnenverwöhnte Ebene, auf der wir Felder mit Solarmodulen bauen könnten, keinen Fluss, an dem wir uns Laufwasserkraftwerke vorstellen könnten. Aber es gibt Wind! Wind, eine unerschöpfliche und umweltfreundliche Quelle, Wind, der mit voller Kraft über die zahlreichen und unbewohnten Jurakämme weht, das ideale Terrain für die Installation von Windturbinen.“

„Natürlich ist die Installation dieser Maschinen ein unbestreitbares Opfer für die Landschaft, aber es ist auch der Teil, den unsere Region dem Rest des Landes nicht verweigern kann, das bereits seine Alpentäler und Flussufer auf dem Altar der Energie geopfert hat. Zu behaupten, dass wir unsere Landschaft um jeden Preis retten wollen und uns ausschließlich auf die Opfer anderer verlassen, wäre reiner Egoismus, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Installation von Windturbinen ein umkehrbarer Prozess ist, der jederzeit eine Rückkehr zum Ausgangszustand ermöglicht, was bei Staudämmen in den Alpen oder Kernkraftwerken nicht der Fall ist. Die Gemeinden Ballaigues, Lignerolle und L'Abergement sind besonders stolz darauf, ein Projekt zu unterstützen, das dem Gemeinwohl dient, und so nach besten Kräften an den Bemühungen mitzuwirken, aus der Kernenergie auszusteigen und die Energieunabhängigkeit des Landes zu erreichen.“

Der Kanton Waadt

Der Windpark Bel Coster ist einer der besonders günstigen Standorte, die der Kanton Waadt in seinem kantonalen Masterplan ausgewählt hat.

Bis 2035 will der Kanton Waadt jährlich zwischen 500 und 1.000 GWh Windstrom erzeugen, um eine sichere und umweltverträgliche Versorgung zu gewährleisten. Mit seinen neun Windturbinen wird Bel Coster einen bedeutenden Beitrag zu den Zielen des Kantons leisten. Die inländische Stromerzeugung wird um etwa 9 % erhöht und zwischen 8 % und 15 % des Windenergieziels des Kantons werden erreicht. Damit wird ein Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet und der Strombedarf eines Teils der Bevölkerung der Region Jura-Nord Vaudois gedeckt – sicherer, lokal erzeugter, nachhaltiger Strom.

Nachbarland Frankreich

Da das Projekt in der Nähe der französischen Grenze liegt, fanden im Rahmen des ESPOO-Abkommens zahlreiche Gespräche mit den französischen Behörden statt.

Nähe zur französischen Grenze
 

In grenzüberschreitenden Regionen wird die Umsetzung von Projekten, die Auswirkungen auf die Umwelt haben können, durch die Espoo-Konvention geregelt. Diese sieht vor, dass jeder Entscheidung oder Genehmigung zur Durchführung von Aktivitäten, die in Anhang I der Konvention aufgeführt sind, eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgehen muss. Derzeit sind Windkraftanlagen nur in einer vorläufigen Liste aufgeführt, die noch nicht offiziell in Kraft getreten ist. Der Kanton Waadt hat Frankreich dennoch empfohlen, das Übereinkommen auf das Projekt „Bel Coster“ anzuwenden, wobei diese Entscheidung in seiner Verantwortung liegt und nicht in der der Gemeinden.

Im Februar 2016 informierten die Behörden des Kantons Waadt die französischen Behörden über das Windparkprojekt. Diese Benachrichtigung führte zu einer öffentlichen Untersuchung in Frankreich, die vom 2. Mai bis zum 6. Juni 2017 durchgeführt wurde. Die betroffenen französischen Gemeinden, der Regionale Naturpark Haut-Jura und die zuständigen Regierungsstellen waren eng in diese Konsultation eingebunden. Im August 2017 leitete der Präfekt des Departements Doubs die Berichte des für die öffentliche Anhörung in Frankreich zuständigen Kommissars und der Direction Régionale de l'Environnement, de l'Aménagement et du Logement (DREAL) an den Leiter des Departements für Land und Umwelt (DTE) des Kantons Waadt weiter. Der Präfekt des Departements Doubs übermittelte außerdem eine Liste mit Fragen und bat um die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die Maßnahmen zur Reduzierung oder Beseitigung grenzüberschreitender Auswirkungen ermitteln sollte. Er bat außerdem um eine Nachverfolgung mit den betroffenen lokalen Interessengruppen während der Betriebsphase der Windkraftanlage.

Im September 2017 wies das DTE die Generaldirektion Umwelt des Kantons Waadt (DGE) an, auf die Anfragen des Präfekten des Departements Doubs zu antworten. Daraufhin fand ein reger Austausch zwischen den Dienststellen des Kantons und denen des französischen Staates statt. Die Antwort des DTE wurde im September 2018 an die Präfektur des Departements Doubs geschickt und beantwortete alle aufgeworfenen Fragen. Es wurde auch eine Überwachungsgruppe aus Experten beider Länder eingerichtet, um verschiedene Fragen im Zusammenhang mit dem Projekt zu klären, darunter hydrogeologische Aspekte und Wasserquellen in der Region.

Kontaktieren Sie uns

Wenn Sie Fragen haben oder Ihre Meinung über den Windpark Bel Coster mitteilen möchten, schreiben Sie uns bitte via E-Mail.

Die Entwickler des Projekts

Alpiq

Das Projekt wird von dem in Lausanne ansässigen Energiekonzern Alpiq entwickelt, der rund 80 Millionen Schweizer Franken in das Projekt investieren will.

Zur Startseite

KohleNusbaumer SA

Das Projekt wird mit Unterstützung des Ingenieurbüros KohleNusbaumer entwickelt.

Weitere Informationen

Stellungnahme von Alpiq

„Das Bel-Coster-Projekt ist für Alpiq sehr wichtig, da eines seiner Ziele darin besteht, neue erneuerbare Energien in der Schweiz zu entwickeln, sowohl im Bereich der Kleinwasserkraft als auch der Windkraft. Anfang 2011 nahm Alpiq seinen ersten Windpark in der Schweiz im Kanton Jura in Betrieb. Um dieses Abenteuer fortzusetzen, unterstützt Alpiq das Bel-Coster-Projekt in Partnerschaft mit den betroffenen Gemeinden in dieser Region des Kantons Waadt, die sich durch hervorragende Windverhältnisse auszeichnet.“

„Alpiq legt grossen Wert darauf, vorbildliche Projekte zu realisieren, sowohl im Hinblick auf den Schutz der Bevölkerung als auch auf die Integration in die Landschaft und die Umwelt. Die Produktion von Bel Coster wird das Angebot des Unternehmens im Bereich erneuerbare Energien erweitern und zu einem Versorgungsmix beitragen, der den zukünftigen Energie- und Klimaherausforderungen gerecht wird.“

Fördervereine für Windenergie in der Schweiz

Suisse Eole

Suisse Eole ist der Dachverband, der die Entwicklung der Windenergie in der Schweiz fördert und das Bewusstsein für ihre ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorteile schärft.

Weitere Informationen

Groupement Romand pour l'Energie Eolienne GREE

Die Groupement Romand pour l'Energie Eolienne (GREE) bringt Elektrizitätsunternehmen und -verteiler zusammen, die die Produktion erneuerbarer Energien gemäss dem Auftrag der öffentlichen Behörden durch die Stratégie Energie 2050 entwickeln.

Weitere Informationen