Vernayaz – Im Rahmen des Baus ihres Pumpspeicherkraftwerks setzt Nant de Drance SA vierzehn Umweltkompensationsmassnahmen um, darunter die Renaturierung und Sicherung eines Teilabschnitts des Flusses Trient in Vernayaz. Die erste Bauphase umfasst eine Verbreiterung des Trient und stellt einen entscheidenden Schritt im Hochwasserschutz dar. Nachdem es im November 2023 im Wallis durch das Ansteigen mehrerer Gewässer, darunter der Trient, zu Überschwemmungen kam, begrüssen die Gemeinden Vernayaz und Martigny diese Massnahme. Sie deckt sich mit ihrem Bestreben, die Bevölkerung besser vor Hochwasser zu schützen.
Tie Arbeiten zur Wiederherstellung der Umwelt und zur Sicherung des Trient bestehen im teilweisen Rückbau des vorhandenen Damms und dem Bau eines neuen Damms, um das Flussbett zu verbreitern. Die Verbreiterung auf einer Länge von 300 Meter erfolgt in der Zone «Amont des Clous» in Vernayaz und innerhalb des Gewässerraums. Sie wird es dem Trient ermöglichen, seinen Lauf bei einem Hochwasser beizubehalten, und so das Überschwemmungsrisiko verringern und das Entstehen von Feuchtgebieten für die lokale Flora und Fauna begünstigen. Diese Massnahme untermauert den Willen, die Umwelt der Gemeinde Vernayaz zu schützen. Diese hat Zonen für den Natur- und Landschaftsschutz im Wald von Trient und auf den landwirtschaftlichen Parzellen entlang des Gewässers definiert. Das Projekt ermöglicht es zudem, einen biologischen Korridor zwischen der Rhone und den beiden Talflanken des Vallée du Trient zu schaffen. Xavière Schröder, Projektleiterin Umwelt bei Alpiq, leitet dieses 2023 lancierte Umweltkompensationsprojekt von Nant de Drance. Sie unterstreicht die Bedeutung dieser Arbeiten, «die die Sicherung des Trient einleiten und dabei eine die Biodiversität fördernde Umgebung schaffen».
Die Kosten dieser Massnahme, die vollumfänglich durch Nant de Drance SA finanziert wird, belaufen sich auf schätzungsweise 3,6 Millionen Franken. Die Fertigstellung ist für Juni 2025 vorgesehen, sofern günstige Witterungsbedingungen herrschen. Auch die Komplexität der Arbeiten in einem Flusslauf, umgeben von Hochspannungsleitungen, Strassen und Wohngebieten, gilt es dabei zu berücksichtigen.
Ein dringliches Projekt nach dem Hochwasser 2023
Die Überschwemmungen im November 2023, die mehrere Regionen im Wallis trafen, unterstrichen erneut die Notwendigkeit, den Hochwasserschutz zu stärken. Gewässer wie der Trient erreichten damals kritische Schwellen und verursachten erhebliche Schäden. Dieses Projekt ist der Start einer Reihe von Vorhaben, die diese Gefahren langfristig verhindern sollen. Grégory Borgeat, Gemeinderat von Vernayaz, begrüsst die Massnahme: «Diese Arbeiten sind ein erster wichtiger Schritt für den Hochwasserschutz der Bevölkerung. Dieser Hochwasserdamm dient als Pilotprojekt für weitere umfassende Massnahmen zur Sicherung des Trient, die von den Gemeinden Vernayaz und Martigny durchgeführt werden.»
Zweite Sicherungsphase in Martigny und Vernayaz ab Ende 2025
Die zweite Phase der Sicherungsarbeiten, geplant von Ende 2025 bis Anfang 2026, wird sich auf eine grössere Zone unterhalb des Trient beziehen. Diese Arbeiten werden von den Gemeinden Martigny und Vernayaz gemeinsam durchgeführt, da der Fluss die Grenze zwischen den beiden Gemeinden bildet. Die beiden Phasen sollen möglichst schnell aufeinanderfolgen, da eine durchgehende Bauzeit Vorteile für die Bevölkerung hat und den Verbleib der technischen und provisorischen Vorrichtungen ermöglicht. Diese zweite, durch den Kanton Wallis und den Bund unterstützte Bauphase, deren Kosten derzeit auf 16 Millionen Franken geschätzt werden, ist noch entscheidender, da das von Klimaveränderungen und starken Niederschlägen betroffene Wallis seine Infrastrukturen sichern muss, um erneute Katastrophen zu verhindern. Die kommenden Massnahmen werden es ermöglichen, Hochwasser besser zu regulieren und Wohngebiete entlang des Flusses zu schützen.
Nant de Drance in Kürze
Das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance befindet sich in einer Kaverne zwischen den beiden Stauseen Emosson und Vieux Emosson im Kanton Wallis. Mit einer installierte Gesamtleistung von 900 MW spielt es eine wesentliche Rolle für die Stabilisierung des Stromnetzes der Schweiz und Europas. Bau, Inbetriebnahme und Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks werden durch Nant de Drance SA sichergestellt. Partneraktionäre sind Alpiq (39 %), SBB (36 %), IWB (15 %) und FMV (10%). Weitere Informationen: www.nant-de-drance.ch